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BAUTAGEBUCH BEDEUTUNG:
Funktionen des Bautagebuchs
In einem Bautagebuch wird festgehalten, was auf der Baustelle Tag für Tag passiert. Hier werden alle wichtigen Ereignisse, Fortschritte und Besonderheiten eines Bauprojekts dokumentiert – lückenlos und nachvollziehbar. Es hilft nicht nur dabei, den Überblick zu behalten, sondern ist auch entscheidend für die Qualitätssicherung und kann im Streitfall als Beweis dienen.
Das Bautagebuch hat mehrere wichtige Funktionen:
- Dokumentation des Baufortschritts: Es wird detailliert festgehalten, welche Arbeiten an welchem Tag durchgeführt wurden.
Beispiel: Ein Rohbau wird errichtet. Im Bautagebuch wird am 10. März vermerkt, dass das Erdgeschoss fertiggestellt und die Schalung für die Decke montiert wurde. Einen Monat später kann anhand der Einträge im Baustellentagebuch nachvollzogen werden, wann genau die Arbeiten abgeschlossen wurden. - Rechtliche Absicherung: Falls es zu Streitigkeiten zwischen Bauherren, Auftragnehmern oder Behörden kommt, kann das Bautagebuch als Beweismittel dienen.
Beispiel: Der Bauherr reklamiert nach Abschluss des Bauprojekts, dass die Abdichtung des Kellers fehlerhaft sei. Im Bautagebuch steht jedoch, dass die Abdichtungsarbeiten ordnungsgemäß am 5. Mai ausgeführt und vom Bauleiter abgenommen wurden. Dieser Nachweis kann in einem Rechtsstreit helfen. - Qualitätskontrolle: Durch die systematische Erfassung von Abläufen können Mängel frühzeitig erkannt und dokumentiert werden.
Beispiel: Beim Verputzen der Innenwände stellt der Bauleiter am 20. Juni fest, dass das Material nicht der vereinbarten Qualität entspricht. Er dokumentiert dies im Baustellentagebuch und fordert den Lieferanten auf, das Material auszutauschen. So wird verhindert, dass minderwertige Baustoffe verwendet werden. - Abstimmung & Koordination: Es dient als Informationsquelle für alle Beteiligten (Bauleiter, Architekten, Bauherren, Handwerker) und erleichtert die Koordination.
Beispiel: Der Bauleiter trägt am 5. Juli ins Bautagebuch ein, dass der Sanitärinstallateur meldet, seine Leitungen seien fertig verlegt und die Wände könnten geschlossen werden. Am 12. Juli stellt der Installateur fest, dass eine Leitung für die Dusche fehlt, und fordert, die Wand wieder zu öffnen. Durch das Baustellentagebuch kann der Bauleiter nachweisen, dass der Installateur selbst die Fertigstellung gemeldet hat, wodurch sich klären lässt, wer für den Fehler verantwortlich ist. - Nachvollziehbarkeit von Verzögerungen: Falls es zu Bauverzögerungen kommt, können die Ursachen durch das Bautagebuch leichter nachvollzogen werden.
Beispiel: Der Einbau der Fenster verzögert sich um zwei Wochen. Im Bautagebuch ist am 25. September vermerkt, dass die Fensterfirma die Lieferung aufgrund von Produktionsproblemen nicht rechtzeitig durchführen konnte. Dieser Eintrag hilft später, eventuelle Vertragsstrafen oder Terminänderungen zu begründen.
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BAUTAGEBUCH INHALT:
Was gehört alles in ein Bautagebuch?
Es gibt keine gesetzlich festgelegten Mindestanforderungen, was ein Bautagebuch enthalten muss. Es sollte aber mindestens folgende Inhalte umfassen, damit es seinen Zweck erfüllen kann:
Allgemeine Projektdaten
- Bauherr
- Projektbezeichnung
- Beteiligte Unternehmen
- Verantwortliche Bauleiter

Wetterbedingungen
- Temperatur
- Niederschlag
- Windverhältnisse

Anwesende Personen und Firmen
- Gewerke
- Subunternehmer
- Anzahl der Arbeiter pro Firma

Eingesetzte Maschinen und Geräte
- Art der Maschinen/Geräte
- Kennzeichnung
- Einsatzort, Einsatzzeiten, Bediener
- Betriebsstunden
- Besondere Vorkommnisse

Materiallieferungen und
-verwendung
- Gelieferte Materialien, Menge und Qualität
- Lieferant, Zeitpunkt der Lieferung
- Lagerort oder direkter Einbau
- Verwendung auf der Baustelle
- Mängel oder Fehlmengen

Arbeitsfortschritt
- Ausgeführte Arbeiten mit Datum und Uhrzeit
- Fortschritt einzelner Bauphasen

Besondere Vorkommnisse
- Verzögerungen
- Mängel
- Behinderungen
- Unterbrechungen

Bautechnische Abnahmen und Prüfungen
- Durchgeführte Abnahmen
- Ergebnisse von Prüfungen

Besprechungen und Anordnungen
- Bauleitersitzungen
- Anweisungen
- Änderungen
- Vereinbarungen zwischen Bauherrn und Auftragnehmer

Fotos und Skizzen
- Dokumentation des Baufortschritts
- Festhalten von Baumängeln
