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Arbeitsvorbereitung Bau
Was ist die Arbeitsvorbereitung?
Die Arbeitsvorbereitung, auch AV oder AVOR genannt, ist ein entscheidender Planungsprozess bei Bauprojekten.
Die Arbeitsvorbereitung beginnt bereits beim Angebot – dieses muss die komplette Planung der Ausführung und eine vollständige Leistungsbeschreibung enthalten. Mit einer Softwarelösung kann ein Handwerksbetrieb die Angebotskalkulation erstellen. Es gibt Softwarelösungen, die bereits vorgefertigte Leistungstexte beinhalten oder in die Leistungstexte per Schnittstelle importiert werden können.
Möchte ein Handwerksbetrieb an einer Ausschreibung teilnehmen, ist eine GAEB-Schnittstelle zum Einlesen einer Angebotsaufforderung und zur Abgabe des Angebots notwendig. Handwerksbetriebe, die häufig an Ausschreibungen teilnehmen, sollten daher bei der Auswahl einer geeigneten Softwarelösung darauf achten, dass eine GAEB-Schnittstelle vorhanden ist. Weitere Auswahlkriterien für Ihre neue Softwarelösung haben wir in unserem Ratgeber Handwerkersoftware zusammengestellt.
Wenn der Auftrag vergeben ist, geht die Verantwortung an den zuständigen Bauleiter oder Projektleiter über.
Was ist die Arbeitsvorbereitung Bau?
Die Arbeitsvorbereitung Bau umfasst die Planung und Koordination von Ressourcen, Aufgaben und Arbeitsabläufen, um einen reibungslosen und effizienten Bauablauf zu gewährleisten, damit die Bauausführung fristgerecht erfolgen kann.
Welche Teilgebiete gibt es in der Arbeitsvorbereitung Bau?
- Auswahl der Arbeitsmethoden und Festlegung der Bautechnologien: Dazu gehören die Kostenermittlung und der Vergleich verschiedener Optionen zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit.
- Planung der Baustellenlogistik und- einrichtung: Dies beinhaltet die Ermittlung des Platzbedarfs für beispielsweise Lagerflächen, Container, Rangiermöglichkeiten und den Einsatz von Geräten. Auch Sicherheitsvorkehrungen wie Zäune und Zugangskontrollen werden geplant. Außerdem wird der Transport zur und von der Baustelle sowie der Transport innerhalb der Baustelle organisiert, einschließlich notwendiger Straßensperrungen und der Anpassung von Versorgungsleistungen.
- Erstellung eines Ablaufs- und Terminplans: Ein Bauzeitenplan wird erstellt, in dem verfügbare Kapazitäten und deren Einsatz, insbesondere das Personal, geprüft werden.
- Erstellung eines Finanzplans: Ein Zahlungsplan wird aufgestellt, der auf dem Bauzeitenplan basiert und Termine für Abschlagsrechnungen für erbrachte Bauleistungen enthält.
- Verhandlungen und Vertragsvorbereitung: Verträge mit Lieferanten und Nachunternehmern werden verhandelt und vorbereitet.
- Erstellung einer Arbeitskalkulation: Eine detaillierte Kalkulation wird erstellt, die Soll-Daten für die Zeit- und Kostenplanung der einzelnen Arbeitsabschnitte und Bauarbeiten enthält, idealerweise unter Verwendung eines betrieblichen Bauabrechnungssystems (BAS).
Wie kann man die Arbeitsvorbereitung kalkulieren?
Da die Arbeitsvorbereitung keine Bauleistung ist, kann sie nicht als Teil der Bauleistung ausgeschrieben werden. Es gibt jedoch andere Möglichkeiten, wie die Kosten für sie trotzdem honoriert werden:
- Als Teil der Baustellengemeinkosten (BGK): Sie stehen im direkten Zusammenhang mit der Baumaßnahme und können in der Baukalkulation als Teil der BGK mit einkalkuliert werden.
- Als Teil der Allgemeinen Geschäftskosten (AGK): Da sie von Personen geleistet wurde, die unabhängig von der Baustelle sind. So kann die Arbeitsvorbereitung auch in die AGK mit einkalkuliert werden.
Auch bei der Ablaufplanung des Bauvorhabens können moderne Softwaresysteme mit Projekt-Management-Funktionen helfen. Werkzeuge und Maschinen können ebenso eingeplant werden wie Mitarbeiter. Der aktuelle Projektstatus kann jederzeit eingesehen werden. Dadurch sind Planungsänderungen rechtzeitig möglich, um sicherzustellen, dass Projekte termingerecht und vollständig abgeschlossen werden.