A
Ausführungsbürgschaft
Was ist eine Ausführungsbürgschaft?
Eine Ausführungsbürgschaft ist eine Sicherheitsleistung des Auftragnehmers an den Auftraggeber.
Ihr Zweck besteht darin, den Auftraggeber finanziell abzusichern, falls der Auftragnehmer seine vertraglichen Pflichten, insbesondere die termingerechte Fertigstellung und die Einhaltung der vereinbarten Qualitätsstandards des Projekts, nicht erfüllen kann. Sie greift auch im Fall einer Insolvenz des Auftragnehmers.
Die Ausführungsbürgschaft deckt nur die Ausführungsphase des Bauprojektes ab und die Beseitigung eventueller Mängel. Nicht abgedeckt hingegen ist die Gewährleistungsphase, für die wiederum eine Gewährleistungsbürgschaft notwendig ist. Beides wird von einer Vertragserfüllungsbürgschaft abgedeckt, da die Gewährleistung Bestandteil von Bauverträgen nach VOB oder BGB ist.
Wie viel kostet eine Ausführungsbotschaft?
Die konkreten Kosten für eine Ausführungsbürgschaft werden als Bürgschaftsprovision bezeichnet und sind abhängig von verschiedenen Faktoren, wie dem Risikoprofil und der Bonität des Auftragnehmers, der Bürgschaftssumme sowie der Laufzeit der Bürgschaft. Im Allgemeinen wird die Bürgschaftsprovision als Prozentsatz der Bürgschaftssumme berechnet.
Eigenschaften der Ausführungsbürgschaft:
- Bürgschaftssumme: Die Höhe der Bürgschaftssumme entspricht in der Regel einem bestimmten Prozentsatz des Auftragswertes, häufig zwischen 5% und 10%. Die genaue Summe wird im Vertrag festgelegt.
- Geltungsdauer: Die Ausführungsbürgschaft ist für die gesamte Dauer des Projekts sowie für einen bestimmten Zeitraum nach Abschluss der Arbeiten gültig, um mögliche Nachbesserungen abzudecken.
- Fälligkeit: Die Bürgschaft wird fällig, wenn der Auftragnehmer seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, sei es durch Nichterfüllung der Arbeiten oder durch mangelhafte Leistungen.
Welche Vorteile bietet sie?
Vorteile für den Auftraggeber:
- Finanzielle Absicherung: Die Auftragsbürgschaft gibt dem Auftraggeber die Gewissheit, dass im Falle von Nichterfüllung oder Mängeln des Auftragnehmers die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um Schadensersatzansprüche oder zusätzliche Kosten zu decken.
- Risiken werden minimiert: Das Risiko von finanziellen Verlusten durch Ausfälle oder schlechte Leistungen des Auftragnehmers wird erheblich reduziert. Der Auftraggeber kann sich darauf verlassen, dass im Schadensfall die Bürgschaft in Anspruch genommen werden kann.
- Rechtliche Sicherheit: Die Bürgschaft bietet eine zusätzliche rechtliche Sicherheit, da sie im Fall von Streitigkeiten oder rechtlichen Auseinandersetzungen herangezogen werden kann.
Vorteile für den Auftragnehmer:
- Förderung von Geschäftsmöglichkeiten: Auftraggeber bevorzugen oft Unternehmen, die eine Bürgschaft anbieten können. Dadurch erhöht sich die Chance, Aufträge zu gewinnen und langfristige Geschäftsbeziehungen aufzubauen.
- Vertrauensaufbau: Durch das Angebot einer Bürgschaft zeigt der Auftragnehmer, dass er zu seinen Verpflichtungen steht und bereit ist, finanzielle Sicherheiten zu bieten. Dies stärkt das Vertrauen und die Geschäftsbeziehung zum Auftraggeber.
Allgemein trägt eine Auftragsbürgschaft zur Stabilität und Kontinuität eines Projektes bei, da beide Parteien sich auf die vertraglich vereinbarten Leistungen und Fristen verlassen können.