EuGH Urteil Arbeitszeiterfassung

EuGH Urteil Arbeitszeiterfassung

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Arbeitszeiterfassung, das am 14. Mai 2019 ergangen ist, hat wesentliche Bestimmungen zur Erfassung der Arbeitszeiten von Arbeitnehmern festgelegt. Der EuGH entschied, dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Arbeitgeber dazu verpflichten müssen, ein objektives, verlässliches und zugängliches System zur Messung der täglichen Arbeitszeit jedes Arbeitnehmers einzuführen.

Hier sind die wesentlichen Punkte des Urteils:

1. Pflicht zur Arbeitszeiterfassung: Arbeitgeber müssen ein System einrichten, das die tägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer vollständig und genau erfasst.
2. Rechtliche Grundlage: Das Urteil basiert auf der Arbeitszeitrichtlinie 2003/88/EG und der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Diese Rechtsgrundlagen sollen den Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer gewährleisten.
3. Schutz der Arbeitnehmerrechte: Das Ziel des Urteils ist es, sicherzustellen, dass die maximalen Arbeitszeiten nicht überschritten werden und die Mindestzeiten für Ruhepausen eingehalten werden. Ohne ein solches System ist es schwierig, die Einhaltung dieser Bestimmungen zu überprüfen und durchzusetzen.
4. Umsetzung in nationales Recht: Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, Gesetze zu erlassen oder zu ändern, um diese Verpflichtung umzusetzen. Dabei haben sie einen gewissen Spielraum, wie sie die Anforderungen konkret umsetzen.
5. Praktische Auswirkungen: Arbeitgeber in der EU müssen Systeme implementieren, die die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter genau aufzeichnen können. Dies kann verschiedene Formen annehmen, von elektronischen Zeiterfassungssystemen bis hin zu manuellen Aufzeichnungen, solange diese objektiv und verlässlich sind.

Unternehmen wie z.B. Handwerksbetriebe, deren Beschäftigte größtenteils auf Baustellen arbeiten, benötigen Lösungen zur mobilen Zeiterfassung, um die gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können. Ideal ist, wenn die Bürosoftware, die der Handwerksbetrieb einsetzt, über eine zusätzliche App verfügt, mit der die Mitarbeiter vor Ort auf der Baustelle ihre Arbeitszeiten erfassen können. Die Daten aus der App können direkt ins Büro übertragen werden und die gesetzeskonforme Zeiterfassung ist sichergestellt.