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Halbfertige Arbeiten
„Halbfertige Arbeiten“, auch genannt „unfertige Bauleistungen“, sind Bauarbeiten, die noch nicht abgeschlossen sind und deren Abnahme noch aussteht. Sie sind aus buchhalterischer Sicht relevant, weil sie für die Bilanz eines Handwerksbetriebs für den Jahresabschluss bewertet werden müssen.
Bei Bauprojekten, die länger als einen Monat andauern, werden halbfertige Arbeiten häufig auch monatlich bewertet. Dadurch gibt es einen Endbestand zum Abschluss eines Monats, der gleichzeitig der Anfangsbestand des Folgemonats darstellt. Der Endbestand bildet die Grundlage für die Stellung von Abschlagsrechnungen an den Bauherrn, aber auch für die monatliche Leistungsmeldung, die in die Betriebsbuchhaltung übernommen wird.
Möglichkeiten zur Bewertung halbfertiger Arbeiten
- Rechnerische Ermittlung der erbrachten Leistungen
In diesem Fall wird der Fertigstellungsgrad in Prozent geschätzt. Dieser Wert wird mit der Gesamt-Auftragssumme des Bauauftrags multipliziert. Daraus ergibt sich der Wert der unfertigen Bauleistung. Diese Methode birgt ein hohes Risiko von Fehlern, weil sie ein auf einer Schätzung basiert.
- Ermittlung der erbrachten Leistungen nach Menge
Hier werden die Einheitspreise aus dem Angebot mit den gefertigten IST-Mengen multipliziert, die durch ein Aufmaß ermittelt werden. Dies geschieht für jede Position aus dem Leistungsverzeichnis und kann pro Abrechnungsmonat, aber auch kumuliert über mehrere Monate erfolgen.
- Modifizierte Ermittlung der Leistung
Der Wert der erbrachten Bauleistung basiert auf den Einzelkosten der Teilleistungen in Verbindung mit Baustellengemeinkosten. Deckungsbeiträge werden dann noch hinzugerechnet.