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Leistungsverzeichnis
Ein Leistungsverzeichnis (LV) ist im Handwerks- und Bauwesen ein zentrales Dokument, das detailliert alle Leistungen, Arbeiten und Materialien beschreibt, die im Rahmen eines Bauvorhabens oder eines Handwerksprojekts erforderlich sind. Es dient als Grundlage für die Ausschreibung, Angebotsabgabe und spätere Abrechnung der Bauleistungen.
Hauptbestandteile und Funktionen eines Leistungsverzeichnisses:
- Detaillierte Leistungsbeschreibung: Es beschreibt präzise jede auszuführende Arbeit, einschließlich der Materialien, Maße, Mengen und Qualitätsanforderungen. Dies hilft sicherzustellen, dass alle Bieter das gleiche Verständnis von den auszuführenden Arbeiten haben.
- Kalkulationsbasis: Das Leistungsverzeichnis dient als Grundlage für die Kalkulation der Angebote durch die Bieter. Es ermöglicht eine vergleichbare und transparente Angebotslegung.
- Vertragsgrundlage: Nach der Vergabe des Auftrags wird das Leistungsverzeichnis Teil des Vertrags zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Es definiert die auszuführenden Arbeiten und dient als Referenz für die Bauausführung.
- Abrechnung: Nach Abschluss der Arbeiten dient das Leistungsverzeichnis als Grundlage für die Abrechnung der erbrachten Leistungen. Änderungen und Abweichungen können anhand des Leistungsverzeichnisses dokumentiert und bewertet werden.
- Kontrolle und Nachverfolgung: Es erleichtert die Überwachung des Baufortschritts und die Qualitätssicherung durch eine klare und präzise Dokumentation der Anforderungen.
Mithilfe einer GAEB-Datei können Leistungsverzeichnisse in Softwarelösungen für Handwerksbetriebe eingelesen und dort weiterverarbeitet werden. Basierend auf dem Leistungsverzeichnis kann der Handwerksbetrieb mithilfe seiner Software kalkulieren und ein Angebot erstellen. Erhält der Betrieb den Zuschlag, kann er den Baufortschritt in der Software dokumentieren und die Leistungen später abrechnen.