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Regiestunden Abrechnung
Was sind Regiestunden?
Die Regiestunden beschreiben die Stundenlohnarbeiten, die von Arbeitern im Handwerk oder im Bauwesen geleistet werden. Konkret sind damit Arbeiten gemeint, die nur in einem geringeren Umfang anfallen und Lohnkosten verursachen. Normalerweise erfolgt die Abrechnung laut Vergabe- und Vertragsordnung (VOB) nicht stundenbasiert, sondern nach Ergebnis. Soll stundenbasiert abgerechnet werden, muss das vorab zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer vereinbart werden (§ 2 Abs. 10 VOB/B).
Wie werden Regiestunden erfasst?
Zur Abrechnung von Regiestunden benötigt man laut VOB Regiestundenzettel, die als Nachweis für die geleisteten Arbeitsstunden gelten.
Angaben, die ein Regiestundenzettel enthalten muss:
- Zeitraum der Arbeiten
- Bezeichnung der Baustelle
- Leistungsbeschreibung pro Stundenlohnarbeit
- Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden
- Angaben zu den gebrauchten Materialeien, den Gerätestunden und Transport- und Ladeleistungen
Es hat sich etabliert, dass die Regiestundenzettel dem Auftraggeber an jedem Werktag zur Prüfung vorgelegt werden, weil der Auftraggeber später keine echte Möglichkeit hat, die Stundenzettel auf Richtigkeit zu überprüfen. Diese Aufzeichnungen dienen als Nachweis für die erbrachten Leistungen und geleisteten Arbeitszeiten.
Wie werden Regiestunden abgerechnet?
Die Abrechnung erfolgt auf Basis der vorgelegten und anerkannten Regiestundenzettel. Bei einem VOB-Vertrag muss die Rechnungsstellung gemäß § 15 Abs. 4 VOB/B zeitnah, spätestens jedoch in Abständen von vier Wochen, erfolgen. Die Rechnungslegung kann analog zu Abschlagsrechnungen erfolgen. Die Zahlungsfristen entsprechen ebenfalls denen für Abschlagsrechnungen nach § 16 Abs. 1 VOB/B.
Eine Rechnung für Stundenlohnarbeiten kann auch als eigenständige Rechnung betrachtet werden und ist dann einer Schlussrechnung oder einer Teilschlussrechnung gemäß § 16 VOB/B gleichgestellt. Diese Rechnung muss prüfbar sein, wie in § 14 Abs. 1 VOB/B gefordert, und sollte insbesondere auf die vorgelegten Stundenlohnzettel Bezug nehmen.
Eine Handwerker-Software kann die Abrechnung von Regiestunden deutlich vereinfachen: Wenn es eine passende App zur Softwarelösung gibt, können die Arbeitszeiten damit erfasst und durch den Auftraggeber abgezeichnet werden. Danach stehen sie in der Software für die Abrechnung zur Verfügung.
Der Einsatz einer Softwarelösung spart nicht nur Zeit, sondern kann auch zur Reduktion von Fehlern beitragen: Additionsfehler können vermieden werden, weil die Software die Berechnung durchführt. Gleichzeitig kann die Vollständigkeit der Abrechnung gewährleistet werden, weil die Arbeitszeiten immer einem Projekt zugeordnet werden, sodass kein Stundenzettel vergessen wird. Darüber hinaus können die individuellen Stundenlöhne pro Mitarbeitendem in der Software hinterlegt werden, sodass die richtigen Werte für die Abrechnung herangezogen werden können.