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Zahlungskonditionen
Die Zahlungskonditionen sind die Vereinbarungen, zwischen dem Käufer und dem Verkäufer, wie und wann für Waren und Dienstleistungen bezahlt werden soll. Sie bestimmen, bis wann die Zahlung erfolgen muss, welche Zahlungsmethoden genutzt werden können, und was passiert, wenn die Zahlung verspätet oder gar nicht geleistet wird. Sie werden vom Verkäufer festgelegt und sind häufig in den allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgeführt oder werden in den individuellen Verträgen mit den Kunden festgelegt.
Welche sind die gängigsten Zahlungsbedingungen, die auch Handwerksbetriebe anwenden?
- Vorkasse: Die Zahlung muss vor der Lieferung der Ware oder der Erfüllung der Dienstleistung erfolgen.
- Anzahlung: Es wird nur ein Teil des Gesamtpreises im Voraus gezahlt und der Rest nach der Lieferung oder der Erfüllung der Dienstleistung.
- Nach der Annahme: Der Käufer zahlt den vollen Betrag erst bei der Lieferung der Ware oder nach Erfüllung der Dienstleistung. für
- Ratenzahlung: der Gesamtpreis wird in Teilen, z.B. monatlichen Raten abbezahlt.
- Rechnung: Der Käufer erhält die Ware oder die Dienstleistung und bezahlt innerhalb einer vereinbarten Frist nach dem Erhalt der Rechnung.
Laut § 286 Abs. 3 BGB muss eine Rechnung innerhalb der gesetzlichen Zahlungsfrist von 30 Tagen bezahlt werden, es sei denn es wurde eine abweichende Zahlungsfrist im Vertrag formuliert.
Was sind die Vorteile und Nachteile der gängigsten Zahlungsbedingungen?
Vorkasse:
- Vorteile: Für den Kunden gibt es nicht wirklich Vorteile, aber der Handwerker hat im Voraus die Sicherheit, dass seine Arbeit bezahlt wird.
- Nachteile: Der Kunde hat die Sorge, dass die Arbeit schon bezahlt ist und deswegen nicht zur vollständigen Zufriedenheit gearbeitet wird oder sich Leistungen verzögern.
Anzahlung:
- Vorteile: Für den Kunden reduziert diese Möglichkeit die finanzielle Belastung und sorgt für eine bessere Verteilung der Zahlung, was die Liquidität des Betriebs verbessert.
- Nachteile: Gleichzeitig steigt das Risiko für den Kunden, dass die Arbeit nach der Anzahlung nicht zufriedenstellend abgeschlossen wird und für den Handwerker, dass der Kunde nach der Fertigstellung den Restbetrag verwehrt.
Nach der Annahme:
- Vorteile: Diese Möglichkeit bietet für Kunden die Sicherheit, dass die Arbeit vor der Bezahlung abgeschlossen oder die Lieferung vollständig eingetroffen ist.
- Nachteile: Gleichzeitig birgt es für den Handwerker das Risiko, dass es zu Zahlungsausfällen oder Verzögerungen nach Abschluss der Arbeit kommt.
Ratenzahlung:
- Vorteile: Verbessern für den Handwerker die Liquidität des Betriebs, durch regelmäßige Zahlungseingänge und erleichtern die finanzielle Belastung des Kunden, weil die Zahlung nicht auf einmal getätigt werden muss.
- Nachteile: Der Verwaltungsaufwand für den Handwerker steigt durch die Überwachung des Zahlungsverkehrs. Der Kunde kann höhere Kosten haben, wenn höhere Zinsen auf die Ratenzahlungen erhoben werden.
Welche Elemente müssen noch in den Zahlungskonditionen enthalten sein?
- Zahlungsziel: Das Zahlungsziel beschreibt den Zeitraum, innerhalb dessen die Rechnung bezahlt werden muss.
- Zahlungsmethoden: Die bevorzugten Zahlungsmethoden, wie die Rechnung bezahlt werden soll, z.B. Überweisung und Pay-Pal.
- Währungsangabe: Die Währung, in welcher die Zahlung zu erfolgen hat.
- Ggf. Skonto: Eventuelle Skonti oder Rabatte bei frühzeitiger Zahlung, wie z.B. ein Preisnachlass von 2%, wenn die Zahlung innerhalb von 10 Tagen erfolgt.
- Verzugszinsen: Die Höhe der Verzugszinsen, die anfallen, wenn die Zahlung nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfolgt.
- Fälligkeitsdatum: Der genaue Zeitpunkt, bis zu dem die Zahlung erfolgt sein muss.
- Zahlungsbestätigung: Die Notwendigkeit, eine Bestätigung der Zahlung zu senden.
Setzen Handwerksbetriebe eine professionelle Softwarelösung für ihre Büroarbeit ein, können sie darin pro Kunde individuelle Zahlungskonditionen festlegen – je nach Zahlungsmoral kann z.B. ein längeres oder kürzeres Zahlungsziel hinterlegt oder individuelle Skonti als Anreiz zur schnellen Begleichung der Rechnung gewährt werden. Mithilfe einer OP-Liste (Offene Posten-Liste) kann man auf einen Blick sehen, welche Zahlungen noch ausstehen, und bei Bedarf Mahnungen versenden. In unserem Beitrag “Rechnungsprogramm für Handwerker” lesen Sie alles Wissenswerte zur Rechnungsstellung mittels Software.